Klingt harmlos, kann aber richtig gefährlich werden: Ein Klick auf „Abmelden“ in einem Newsletter, den du nie angefordert hast. Viele denken: „Dann hab ich wenigstens Ruhe.“ Doch genau auf diesen Reflex setzen Cyberkriminelle. In diesem Artikel zeige ich dir fünf Gefahren hinter scheinbar harmlosen Abmelde-Links – und wie du deinen Betrieb davor schützt.
Du bestätigst ungewollt: „Diese E-Mail-Adresse ist aktiv!“
Du bekommst eine Mail, klickst auf „Abmelden“ – und denkst, das Thema ist durch. Blöd nur: Genau das wollen die Angreifer. Dein Klick zeigt ihnen, dass die E-Mail aktiv genutzt wird.
Was passiert dann? Du bekommst plötzlich mehr Spam. Und noch schlimmer: Deine Adresse wird für gezielte Angriffe genutzt, z. B. mit gefälschten Rechnungen oder Login-Abfragen.
Tipp: Sag deinen Kollegen ganz klar: Bei dubiosen Mails nicht auf „Abmelden“ klicken!
Abmelde-Link führt direkt zur Phishing-Seite
Besonders fies: Du klickst auf „Abmelden“ – und landest auf einer gefälschten Login-Seite. Die sieht oft täuschend echt aus, z. B. wie die von Google oder Outlook. Du sollst „zur Bestätigung“ deine Zugangsdaten eingeben.
Ergebnis: Deine Logins landen direkt bei Kriminellen.
Merke dir: Eine echte Abmeldung fragt dich niemals nach einem Passwort.
Malware-Alarm: Schadsoftware im Anhang
Noch schlimmer wird’s, wenn die Website beim Öffnen direkt Schadsoftware lädt – ohne dass du’s überhaupt merkst. Diese Angriffe passieren oft durch:
- Drive-by-Downloads: Die Schadsoftware lädt sich automatisch beim Aufruf der Seite
- Gefälschte Update-Hinweise: „Ihr Browser ist veraltet“ – das klingt harmlos, ist aber oft ein Trick
- Manipulierte Browser-Einstellungen: Plötzlich ändert sich deine Startseite – ein Warnsignal
Worst Case: Dein Firmenlaptop ist infiziert, das ganze Netzwerk ist gefährdet.
Die sichere Lösung: Der Abmelde-Button vom E-Mail-Dienst
Die beste Methode: Nutze den eingebauten Abmelde-Button deines Mail-Anbieters (z. B. Gmail oder Outlook). Der erscheint meist oben in der Mail – nicht im Text selbst.
Vorteile:
- Keine Weiterleitung auf fremde Seiten
- Kein gefährlicher Code
- Die Abmeldung läuft direkt über deinen Mail-Anbieter
Empfehlung: Zeig deinem Team, wie das funktioniert – und mach’s zur Standardregel.
Besser Spam melden als auf Abmelde-Links klicken
Wenn dir ein Absender komisch vorkommt, klick nicht auf „Abmelden“. Markiere die Mail lieber als Spam. Das hilft deinem Spamfilter und schützt dich vor weiteren Angriffen.
Goldene Regel: Unbekannter Absender + komische Mail = nie auf Links klicken.
Datenschutz: Was ist eigentlich erlaubt?
Auch rechtlich ist die Sache klar: Wer dir einen Newsletter schickt, braucht deine Zustimmung (laut DSGVO Art. 6 Abs. 1 lit. a). Und du musst dich jederzeit problemlos abmelden können (Art. 7 Abs. 3 DSGVO).
Kriminelle interessiert das nicht. Ihre Fake-Mails sind illegal – und die Abmelde-Links dienen nur dazu, dich weiter auszuspionieren.
Fazit: Klickst du blind – riskierst du viel?
Die Zahlen sprechen für sich: Bei jeder 644. Abmeldung droht ein Sicherheitsvorfall. Vor allem in Betrieben, in denen jeder viel zu tun hat, reicht schon ein unachtsamer Klick – und der Schaden ist da.
Deshalb mein Rat:
- Sensibilisiere dein Team regelmäßig
- Führe klare Regeln ein: Keine Links in dubiosen Mails anklicken
- Nutze die Abmeldefunktion deines Mail-Providers – oder melde die Mail direkt als Spam
So schützt du deine E-Mail-Adressen, deine Mitarbeiter und deine IT – und sparst dir im Zweifel richtig Ärger.